Dieses Jahr wurde in Echterdingen zum Ersten Mal ein Duathlon ausgetragen. Statt Swim-and-Run fand in diesem Jahr ein Duathlon statt und ich sagte für die Kurzdistanz zu: ca. 10/40/5 km auf hügeligem Kurs.
Ich freute mich, dass ein hier Duathlon stattfinden würde, denn Duathlons sind leider wirklich rar. Nur gab es dabei jedoch einen Haken: der Wettkampf sollte einen Tag nach der Deutschen Meisterschaft in Alsdorf (Mitteldistanz, ca. 10/69/10 km) stattfinden. Aber ich hatte richtig Lust und habe mich trotzdem angemeldet. Wird schon irgendwie werden 😉
Der Wettkampftag
Als ich mich für das Rennen angemeldet hatte, klang „Kurzdistanz“ harmlos – ein „kurzes“ Rennen könnte ich bestimmt auch noch am Tag nach der DM bestreiten. Ehrlicherweise fiel mit erst relativ spät auf, dass die „Kurz“-Distanz gar nicht so viel kürzer werden würde als die Mitteldistanz am Tag vorher in Alsdorf. Der erste Lauf war mit ca. 10 km von der Distanz identisch zum Vortag. Die Radstrecke war 40 km lang und damit 20 km weniger als am Vortag, dafür kamen in Echterdingen auf der Radstrecke einiges an Höhenmetern zusammen, was die Zeit auf dem Rad natürlich verlängern würde, da ich nicht das selbe hohe Tempo wie auf dem flachen Kurs in Alsdorf fahren werden könnte. Der zweite Lauf war mit 5 km aber immerhin nur halb so lang wie am Vortag. Aber nun war die Entscheidung für die Kurzdistanz getroffen, mein Name stand in der Teilnehmerliste und einen Rückzieher wollte ich auf keinen Fall machen.
Angekommen in Echterdingen holte ich meine Startunterlagen und brachte mein Rad in die Wechselzone. Eine bunte Mischung an Rädern stand dort. Und ich kam mit deutlich „overdressed“ vor mit meinem Zeitfahrrad und mit Scheibe hinten drin. So ein Rad ist bei regionalen Rennen kein Standard. Gestern bei der DM in Alsdorf stand ein Profi-Rad neben dem nächsten, aber als ich mich heute umsah, standen nur wenige Zeitfahrräder, dafür aber viele „normale“ Rennräder und sogar das ein oder andere Mountainbike in der Wechselzone.
Auf dem Weg nach Echterdingen fing es an zu regnen. Nicht ganz die besten Bedingungen, vor allem die nassen Straßen würden auf dem Radkurs unangenehm werden. Pünktlich zum Start wurde es dann glücklicherweise trocken – und das blieb es auch.
Der erste Lauf: „Müde Beine und motivierte Stimmung“
Ich startete den ersten Lauf ohne auf die Uhr zu gucken, sondern lief ein Tempo nach Gefühl. Eine schnelle Pace sollte es zwar sein, aber ohne zu übertreiben und mich kaputt zu machen. Weil zweifelsohne waren meine Beine nicht mehr ganz so frisch nach der Mitteldistanz am Vortag, aber das war ja absehbar. Ich war gut gelaunt, hatte Lust auf ein gutes Rennen gab Gas, so gut es eben ging. Das Tempo ging zwar ganz gut, aber es war ermüdender, als es das normalerweise gewesen wäre. Der wechselnde Untergrund (Asphalt, ein kurzes Stück Rasen, etwas Schotter, minimale Steigungen) erschwerten es. 36:35 Minuten habe ich für die ca. 9,7 km (+ca. 60 Höhenmeter) gebraucht. Mit knapp einer Minute Vorsprung lief ich in die Wechselzone ein.
Wechselzone 1: „(Fast) optimales Wechseln“
Schnell zu wechseln hatte ich ja gerade gestern in Alsdorf zuletzt geübt. Und so lief alles glatt, ich rannte schnell zu meinem Rad, Helm auf, zuschnallen, dabei aus den Laufschuhen schlüpfen, Rad schnappen und zum Ende der Wechselzone rennen, um dort an der Mountline auf das Rad zu hüpfen. Ganz optimal lief es dann aber doch nicht: als ich auf das Rad hüpfen wollte merkte ich, dass beide Schuhe komplett geschlossen waren, was das Einsteigen während der Fahrt nicht gerade leicht gemacht hat, aber es hat trotzdem irgendwie geklappt. Hab ich wohl vergessen zu öffnen, aber eines Tages kommt bestimmt mal ein Wechsel, bei dem dann wirklich alles glatt läuft und ich an alles denke.
Rad: “Sechs Runden Siebenmühlental”
Die Radstrecke erstreckte sich insgesamt über ca. 41 Kilometer, aufgeteilt auf 6 Runden, jedes Mal durch das Siebenmühlental, sodass am Ende kumuliert gut 600 Höhenmeter zusammen kamen. Die Strecke hat aber total Spaß gemacht und ich habe es wirklich genossen. Die Anstiege ließen sich super fahren und die „Abfahrten“ waren super auf dem Zeitfahrrad fahrbar. Zwar habe ich auch hier wieder gemerkt, dass ich nicht so viel Druck auf die Pedale bringen konnte, wie normalweise im Training oder wenn ich mit frischen Beinen einen Wettkampf bestreite, aber tatsächlich kam mir hier die hügelige Strecke zugute, da der Wechsel von Aeroposition und Fahren am Oberlenker, mal mehr und mal weniger Watt, für eine gewisse Abwechslung in der Belastung gesorgt hatte, was ich persönlich deutlich weniger ermüdend empfand, im Vergleich zum Rennen am Vortag auf der flachen Strecke, wo ich kein einziges Mal aus meiner Aeroposition heraus ging. 1:15 Stunden fuhr ich insgesamt, das ist eine durchschnittliche Geschwindigkeit von über 33 km/h, was zwar sehr schnell ist, insbesondere auf dieser hügeligen Strecke, aber aufgrund der Höhenmeter letzten Endes dann doch so „langsam“ war, dass ich nur eine Viertelstunde weniger gebraucht habe als für die 60 (flachen) Kilometer gestern. Mein Vorsprung auf Platz 2 wurde größter.
Wechselzone 2: „Gleich vorbei“
Als ich am Ende der sechsten Runde in Richtung Wechselzone abbog, schlüpfte ich rechtzeitig aus meinen Schuhen, um vor Beginn der Wechselzone gut vom Rad abspringen zu können. Jetzt nochmal laufen? Hmm, naja, reicht jetzt auch eigentlich. Das Rennen ging ja nun schon fast 2 Stunden und so langsam sehnte ich mich danach, meine Beine hochzulegen. Aber jetzt hieß es nochmal Konzentration, Rad wegbringen, Laufschuhe anziehen und weiter gehts.
Der zweite Lauf: „Runde 3, 2, 1, Ziel“
Im zweiten Lauf gab es noch einmal drei Runden zu laufen. Jede Runde habe ich herunter gezählt und freute mich auf der letzten Runde, dass ich gleich durch den Zielbogen ins Ziel einlaufen könnte. Und wieder bin ich das Tempo nach Gefühl angegangen, ich wollte keine bestimmte Pace mehr laufen, keine Zeit unterbieten, niemanden einholen, einfach nur noch einen guten zweiten Lauf haben. Und das hat den Abschluss dieses Doppel-Duathlon-Wochenendes wirklich gut gemacht. Denn so konnte ich den Lauf genießen, freute mich, bei jeder Runde an den Zuschauern vorbeizukommen, die fleißig anfeuerten. Und auch Eberhard, mein „persönlicher technischer Leiter“ und treuer Begleiter über das gesamte Doppel-Duathlon-Wochenende, rief mir vom Streckenrand zu und feuerte an. Super!
Nach noch einmal 19:25 min Laufen für die letzten 5 Kilometer lief ich als Schnellste ins Ziel mit einer Gesamtzeit von 2:12:50 Stunden.
Vielen Dank an die Organisatoren des Tria Echterdingen e.V. und eure Einladung zum Ersten Echterdinger Duathlon, es war mir eine große Freude, dabei zu sein!